lunedì 22 ottobre 2012

"Man ist, wann man isst"? Mein Brief an die Basler Zeitung

@ gingerbread-men-cookies, Candy Caldwell
 

> segue la traduzione italiana
Basler Zeitung
Redaktion
Aeschenplatz 7
4052 Basel



Basel, den 15. 10. 2012


Sehr geehrte Redaktion,


Mein Brief betrifft den strittigen Artikel „Man ist, wann man isst“ (BaZ des 11.10.2012, Ressort: Stadt, Seite 13) von Herrn Michael Bahnerth.

Schon über den Obertitel „Veganismus als Weltretter“ erstaunte ich, weil er einen sarkastischen Ton versprach, welcher im Lauf des Textes genau bekräftigt wurde. Die Legende des Bildes brachte auch eine spezielle Botschaft: die zwei Junge im Vordergrund scheinen guter Laune zu sein und der Journalist geht davon aus, dass Fleisch essen, glücklich macht. Eine lächerliche unhaltbare Schlussfolgerung.
Ich komme aus einem Land, wo die Massenmedien (und deren Hauptbesitzer) verantwortlich sind für eine massive Gehirnwäsche der Bevölkerung mit dramatischen Folgen für den Bürgersinn und das ethische Bewusstsein. Deswegen bin ich immer vorsichtig, wenn ein Journalist mit der mächtigen Waffe der Medien in unbedachter Art umgeht.


Ein Profi, wie Herr Bahnerth zweifellos ist, soll nie seine persönliche Meinung als umfassend ausgeben. Das, was er denkt, ist für die Öffentlichkeit (ausser wenn er in der Spalte 'Herzenspost' schreibt) völlig irrelevant. Seine Parteilichkeit soll er entweder für sich behalten, oder sie so geschickt mitteilen, dass die Leserinnen sich nicht manipuliert fühlen. Das ist aber leider nicht der Fall gewesen.

Er hat eine radikale Stellung bezogen, die alle die Veganer und vernünftig denkende Menschen als „Taliban“ beschreibt. Ich finde es schockierend und gefährlich aus einigen Gründen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein echter Journalist, wie Herr Bahnerth bestimmt ist, gewisse Informationen nicht kennt oder keine breite Quellenauswahl besitzt. Nichtsdestotrotz lässt er eine Menge Ereignisse aus, die nicht nur aus den „Freaks“ von Tierschutzorganisationen, sondern auch aus hochverehrten Forschern und, nicht zuletzt, aus UN-Statistiken stammen.

Nur der 20% der Weltbevölkerung hat Zugang an Ernährungsstoffe, während der 26% der Erdoberfläche ist von Zuchten überschwemmt, welche verantwortlich sind für:

  • den 18% der Treibgas Emission,
  • Zerstörung von Millionen Hektare Wälder,
  • Verlust des biologischen Vielfalt,
  • jährliche Herstellung von 1.050 Milliarde Exkremente.
900 Millionen Menschen leiden Hunger; 2 Milliarde sind unterernährt. In den nächsten Jahren wird die Weltbevölkerung 9 Milliarden überschreiten und der Ernährungsmangel wird immer dramatischer, um nicht die internationale Spannung für die Ergreifung der Ressource-Gebiete zu nennen, die sich verschärfen wird.

Eine solche Welt zu verbessern (da 'retten' anmassend wäre), darf nicht die grossartige Utopie sein, welche er sich für die heutigen Studierende wünscht? Die genannten Vorbedingungen müssen sehr wahrscheinlich die Diskussion um die Uni-Mensa entflammt haben und sie klingen nicht „weltfremdes Kleinklein“ zu sein, im ganzen Gegenteil. Es ist ein bisschen als ob er sagte: „Weisst du was, mein armes schwarzes Kind mit grossem Bauch und fahrendem Skelett? Dein Hunger ist mir Wurst.“ Witzig (und das Wortspiel ist Klasse!) aber nicht befriedigend.

Ein Journalist soll sich fragen, wenn es nicht paradox sei, dass man eine riesige Menge Rohstoffe verschwenden muss, um die Zuchten zu unterhalten. Um 1 Kg Fleisch herzustellen, braucht man 16 Kg Viehfutter und 15.000 Liter Wasser (1 Kg Getreide benötigt nur 2.000 Liter). Mit dem Ziel die vegane „Paranoia“ lächerlich zu machen, redet er von 'Duschen': „mit der Wassermenge, die es für die Produktion eines Big Macs braucht, ein Mensch 40-mal duschen kann.“ Duschen? Es gibt Menschen, die nicht mal Wasser zum TRINKEN haben, geschweige denn duschen können!

Der Prof. Malik Falkenmark von Stockholm International Water Institute während der Weltkonferenz um Wasser vom letzten August meinte, dass die ganze Welt eine katastrophische Nahrungskrise innerhalb 2050 erfahren wird, wenn eine vegetarische und vegane Diät nicht zum Durchbruch kommen werden. Böse Kassandra? Tja... Wenn man auf der Titanic fährt soll man die 'Unkenrufe', die vor Eisbergen warnen, ernst nehmen, anstatt die anderen Mitreisende anzuregen, weiter im Festsaal zu schlemmen: den Kopf im Sand zu verstecken hat den Sträussen nie geholfen.

Exzentrisch ist auch die Theorie nach deren „ein Individuum, das sich strikt vegan ernährt [...] hat das Prinzip Lust als Mittel des Überlebens nicht begriffen.“ Ich koche vegan seit ein paar Jahren, habe eine Menge nicht-vegane Freunde, die gespannt und bezaubert (sogar!) von meiner kreativen Kochkunst sind und was das Thema Lust im intimen Bereich betrifft, spart mir dieser Life-Style atemraubende Überraschungen auf. Der Punkt ist: muss man sich Mühe geben, um phantasievolle Lösungen zu finden; ein Tisch ungefähr mit einem schnellen Brötchen Käse oder Schinken zu decken, reicht nicht, das Vegan-Sein ist, richtig anspruchsvoll: muss man echt zaubern. Aber immer neue vertretbare (nie banale, schnelle oder billige) Wege auszuprobieren, um das Leben zu bereichern, kann die Lust nur reizen.

Nicht zuletzt redet er über die Mensa der Universität, die eine bestimmte Rolle (die Uni, nicht die Mensa) in der Ausbildung der jungen Menschen, die die zukünftigen Führungskräfte unserer Gesellschaft sein werden, hat. Eine spezielle und feine Verantwortung gehört dann dazu und sie hat mit Toleranz, Aufgeschlossenheit und Fairplay zu tun. Genau die Art Toleranz, die die neue Herausforderung eines veganen Menüs zu bieten, annimmt.

Ich habe 32 Jahre meines Lebens in der Schule und dann in der Universität verbracht. Abgesehen von Fächern und Curricula, Schwerpunkt der meisten meiner Lehrer war das unabhängige Denken. Das zu schützen, fordern und fördern soll Kernziel jeder demokratischen Ausbildung sein. Als freie Denkerin ist ein sachkundiger, objektiver, nicht aufwieglerischer, Journalismus das, was ich aus einer gesunden Zeitung erwarte.

Wir brauchen einen Journalismus, der sich Fragen stellt, damit er uns durch seine Neugier, und die Suche der Urgründen immer erinnert, dass unsere Freiheit als Menschen dort steht, wo die Wahrheit sich versteckt.

Man ist nicht was man isst. Man IST, wenn man DENKT. Cogito, ergo sum.



Freundliche Grüsse,

Debora Cilli




La traduzione che segue è “letteraria” non “letterale”, perché alcune espressioni tedesche, se riportate con un calco fedele, non avrebbero senso in italiano e affinché i lettori italiani, che non hanno la possibilità di reperire la fonte diretta, possano ricavarne alcuni brevi chiarimenti aggiuntivi.



Egregia redazione,

questa mia si riferisce al controverso articolo di Michael Bahnerth, “Si è quando si mangia”, apparso sul Basler Zeitung dell'11.10.12 nella sezione delle notizie cittadine, a p.13.
Già il sottotitolo, “Veganismo salvatore del mondo”, ha suscitato la mia meravigliata, poiché prometteva un tono sarcastico, che è stato poi confermato dal prosieguo. Altrettanto singolare la legenda dell'illustrazione che coronava il testo: due ragazzi, presumibilmente studenti, seduti ad un tavolo della mensa, ridono di buon umore e il giornalista ne deduce che mangiare carne renda felici. Una conclusione ridicolmente insostenibile, se non altro per il fatto banale che non si capisce cosa i due abbiano nel piatto.
Vengo da un paese in cui i mass media (con il loro proprietario) sono responsabili di un massiccio lavaggio del cervello collettivo con conseguenze drammatiche su senso civico e coscienza etica. Per questo sono sempre cauta, quando un giornalista maneggia l'arma potente dei media in modo sconsiderato.
Un professionista, cosa che il signor Bahnerth senza dubbio è, non dovrebbe mai spacciare la propria opinione personale per generale. Ciò che pensa è, per il pubblico, del tutto irrilevante (a meno che non curi la rubrica della “posta del cuore”). La sua parzialità dovrebbe tenerla per sé oppure comunicarla con tale grazia che le sue lettrici ed i suoi lettori non se ne sentano manipolati. Purtroppo però non è andata così.

Egli ha preso una posizione radicale, che descrive tutti i vegani e chi pensa con ragionevole buon senso come "talebani". Opinione che trovo scioccante e pericolosa per una serie di motivi.

Non riesco ad immaginare che un vero giornalista, quale il signor Bahnerth certamente è, ignori alcune informazioni o non possieda un ampio ventaglio di fonti. Ciò nonostante egli trascura una quantità di fatti che non sono documentati solo dai freaks delle organizzazioni per la protezione animali, ma anche da autorevoli ricercatori e, non da ultimo, dalle statistiche ONU.

Solo il 20% della popolazione mondiale ha accesso a fonti di nutrimento, mentre il 26% della superficie terrestre è invasa dagli allevamenti che sono causa, rispettivamente, de:

- il 18% di emissioni di gas serra;
- la distruzione di milioni di ettari di bosco;
- la perdita della varietà biologica;
- la produzione annuale di 1.050 miliardi di tonnellate di escrementi.

900 milioni di persone soffrono la fame; 2 miliardi sono malnutriti. Nei prossimi anni la popolazione mondiale sfiorerà i 9 miliardi e la penuria alimentare diventerà sempre più drammatica, per non parlare delle tensioni internazionali che l'accaparramento di territori ricchi di risorse aggraverà.

Migliorare un mondo in queste condizioni (ché volerlo “salvare”, ambizione che il signor Bahnerth attribuisce ai vegani, sarebbe presuntuoso), non può essere la generosa utopia, che il giornalista si augura per gli studenti di oggi?

È verosimile che, ad infiammare la discussione intorno alla mensa universitaria, siano state proprio le notizie succitate, motivazioni che non definirei “bagattelle ignare del mondo” (tda), al contrario. È un po' come se dicesse: “Sai cosa? Mio povero bambino nero con la pancia grande ed uno scheletro che cammina? Della tua fame non me ne importa un fico.” Divertente (e il gioco di parole è carino!) ma non ci soddisfa.

Un giornalista dovrebbe chiedersi se non sia paradossale che il mantenimento delle mandrie richieda l'impiego di una grande quantità di risorse. Per produrre 1 Kg di carne ci vogliono 16 Kg di mangime (ché le mucche l'erba ormai non la vedono quasi più) e 15.000 l d'acqua (1 Kg di cereali necessita solo di 2.000 l d'acqua).

Con lo scopo di ridicolizzare la paranoia vegana, egli parla di 'doccia': “con la quantità d'acqua che ci vuole per produrre un Big Mac, un uomo potrebbe farsi 40 docce.” (tda) Questa sarebbe, secondo il signor Bahnerth, la banale argomentazione dei sostenitori di una dieta 'cruelty free'. Crede davvero che sia questo il punto? Ci sono persone, villaggi interi, che non hanno acqua da BERE, figuriamoci farsi una doccia!

Il prof. Malik Falkenmark dell'Istituto Internazionale dell'Acqua di Stoccolma, durante la conferenza mondiale sull'acqua dello scorso agosto comunicò che il mondo intero conoscerà una catastrofica crisi alimentare entro il 2050, se non si affermeranno diete di tipo vegetariano e vegano. Una Cassandra catastrofista? Forse... Ma se si viaggia sul Titanic bisognerà, prima o poi, prendere sul serio gli uccelli del malaugurio che urlano all'Iceberg, invece di incitare i compagni di viaggio a banchettare nella sala delle feste: nascondere la testa nella sabbia non è mai stato di grande utilità agli struzzi.

Trovo anche eccentrica la teoria secondo cui “un individuo, che si nutre con un regime strettamente vegano […] non ha colto il principio del Piacere come mezzo di sopravvivenza.” (tda) Personalmente cucino vegano da un paio d'anni circa e ho molti amici onnivori che sono incuriositi e affascinati (addirittura!) dalla creatività della mia arte culinaria e per quel che riguarda il tema Piacere nella sfera intima, questo stile di vita mi riserva scoperte da togliere il fiato. Il punto è che bisogna esercitare tutta la propria fantasia per trovare soluzioni alternative: mettere in tavola alla bene e meglio uno spuntino veloce a base di pane e formaggio o insaccati non basta. La cucina vegana è esigente: bisogna davvero fare magie (no, non mangiamo tristi porri bolliti!), e sperimentare vie sostenibili sempre nuove, mai scontate, per arricchire la vita, può solo stimolare il Piacere.

Non da ultimo egli parla della mensa dell'Università che riveste un ruolo preciso (l'Università, non la mensa) nella formazione dei giovani che diventeranno i futuri quadri direttivi della nostra società. Vi è implicita una responsabilità speciale e precisa che contempla tolleranza, apertura mentale e fair play, proprio il genere di flessibilità che la nuova sfida di offrire un menù vegano presume.

Ho trascorso 32 anni della mia vita nella scuola e poi nell'Università. Indipendentemente da facoltà e curricula, alla maggior parte dei miei insegnati stava a cuore il pensiero indipendente. Proteggerlo, esigerlo, promuoverlo dovrebbe essere l'obiettivo principale di ogni istruzione democratica. Come libera pensatrice quello che mi aspetto da un giornale sano è un giornalismo competente, obiettivo, non fazioso.

Abbiamo bisogno di un giornalismo che si ponga domande, affinché, attraverso la sua curiosità e la ricerca delle cause fondanti, ci ricordi sempre che la nostra libertà di esseri umani sta là, dove la verità si nasconde.

Non si è “quando si mangia”. Si È, “quando si PENSA”. Cogito, ergo sum.


Cordiali saluti,

Debora Cilli

1 commento:

  1. Bella lezione, fa meditare a fondo. Qualunque sia l'opinione sul cibo o su qualsiasi altro argomento è auspicabile che ci sia sempre il rispetto della libertà altrui, così come scrivi tu. Complimenti. LuAip1951

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